109 min
© 2007
Dakota Blue Richards, Nicole Kidman, Eva Green, Sam Elliott, Daniel Craig, Christopher Lee
Fantasy
Es ist die reine kindliche Neugierde, die Lord Asriel (Daniel Craig) das Leben rettet. Seine Nichte Lyra Belacqua (Dakota Blue Richards) erfährt in einem Schrank versteckt, dass ihr Onkel vom Magisterium, der allgegenwärtigen Verwaltungsmacht, vergiftet werden soll. Der eigenwillige Forscher interessiert sich hingegen zu sehr für das Phänomen des kosmischen Staubes, das er am Polarkreis erkunden will. Dies soll die Verbindung zu Parallelwelten öffnen. Dass Lyra, die am renommierten Jordan-College in Oxford aufwächst, etwas Besonderes ist, weiß auch Mrs. Coulter (Nicole Kidman). Die weltbekannte Wissenschaftlerin nimmt sie mit auf eine Forschungsreise, doch Lyras Begeisterung für ihre neue Mentorin legt sich bald, als sie zu spüren bekommt, wie Mrs. Coulter wirklich denkt. In Wahrheit ist sie hinter dem Alethiometer (zu deutsch: Wahrheitsmesser) her, ein goldener Kompass, der dem Mythos nach immer die Wahrheit sagt – allerdings nur der auserwählten Besitzerin: Lyra. Doch die ist in Aufruhr. Nicht nur, weil sie die Welle der Kindesentführungen beunruhigt, sondern vor allem, weil auch ihr bester Freund Roger (Ben Walker) verschwunden ist. Gerüchten zufolge sollen die bösen „Gobbler“ dahinterstecken und die Kinder im hohen Norden zu Experimenten missbrauchen…

Die Optik ist spektakulär und definitiv das Beste, was „Der Goldene Kompass“ zu bieten hat. Monströse Luftschiffe beherrschen den Himmel, am Boden breitet sich breitwändige Landschaftspanoramen aus. Doch diese CGI-gestützte Herrlichkeit ist nach etwa der Hälfte vorbei und der Film bekommt einen merklichen Bruch. Danach dominiert die Action das Handeln, das aber arg einfach gestrickt ist.
Bei der Besetzung gelang Regisseur Weitz und seinem Team mit Dakota Blue Richards ein guter Fang. Die britische Newcomerin setzte sich beim Casting gegen 10.000 Konkurrentinnen durch. Ihre Lyra ist die mit Abstand filmbeherrschende Figur, der Rest nur Nebensache. Somit wird aus „Der Goldene Kompass“ jedoch mehr Kinderfilm als gewünscht. Nicole Kidman darf ihrer zwielichtigen Bösen zwar ihre naturgegebene Präsenz verleihen, hat aber inhaltlich nicht viel mehr beizusteuern als solide Kost. Noch schlimmer sieht es bei „James Bond“ Daniel Craig aus. Er überzeugt zwar in den ersten 20 Minuten mit einer ausdrucksstarken Leistung, verschwindet aber leider bis zum Finale von der Bildfläche, wo er schmerzlich vermisst wird. Der Ausrichtung auf eine Trilogie ist es geschuldet, dass „Der Goldene Kompass“ seine Zuschauer mit einem unbefriedigenden Cliffhanger entlässt…

26042008E1499

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