157 min
© 2005
Eric Bana, Daniel Craig, Claran Hinds, Mathieu Kassovitz
Thriller
"München" ist ein geradliniger Thriller. Er baut auf einem ziemlich bekannten Schema auf: dem Rachemotiv. Unschuldige Menschen werden getötet, die bösen Jungs kommen davon, und irgend jemand muss dafür sorgen, dass sie für ihre Tat bezahlen. Aber Regisseur Steven Spielberg nutzt dies als Grundstein, um dadurch komplexe ethische Fragen über die zyklische Natur von Rache und den moralischen Preis der Gewalt zu behandeln. Der Film beginnt mit einem Knall. Zu Anfang wird durch Szenen, die derart atemberaubend und grauenhaft sind, dass sie aus einem Horrorfilm stammen könnten, die Geiselnahme und Ermordung israelischer Sportler durch Terroristen der PLO bei der Olympiade im Jahre 1972 gezeigt. Nachdem dieses tragische Ereignis vorüber ist und einigen der Terroristen die Flucht gelang, engagiert die israelische Regierung von Golda Meir Avner (Eric Bana), der ein Team von insgeheim angeheuerten Agenten anführen, die Verantwortlichen irgendwo in Europa aufspüren und einen nach dem Anderen töten soll (in Wirklichkeit waren es verschiedenen Teams). Ein körperlich und emotional anstrengender Auftrag, und Konflikte zwischen Avner und Ephraim (Geoffrey Rush), dem Anführer des Teams, über Informationen, die Avner nicht preisgeben will, machen die Sache noch schwerer. Schon bald muss Avner dem Auftrag Tribut zollen, als die schwer wiegenden moralischen Fragen von Recht und Unrecht eine Rolle spielen – besonders, als klar wird, dass Avner ebenfalls gejagt wird und womöglich die Sicherheit seiner Familie auf dem Spiel steht.
München hätte ein unbestrittener Erfolg werden sollen – die Handlung dreht sich um auch heute noch aktuelle Gegebenheiten, die Co-Autoren waren einer der besten Theaterautoren der U.S.A. (Tony Kushner) und ein erfahrener Drehbuchautor (Eric Roth), Eric Bana ist ein ausdrucksstarker und sympathischer Hauptdarsteller, und zudem führte Steven Spielberg Regie. Obwohl es sich um einen tollen Film handelt, hatte eine solche Riege an Talenten mehr erwarten lassen. Daran haben vor allem einige fragwürdige Handlungselemente Schuld (so wie zum Beispiel die erfundene französische Familie, die als Informanten für das Aufspüren der Terroristen dient).
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22082006E1695