92 min
© 2009
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Anime
Nach dem Tod seiner Frau bleiben Carl Fredricksen nur noch sein kleines Häuschen und Erinnerungen an bessere Zeiten. Dabei wäre der Rentner so gerne wie sein großes Vorbild Charles Muntz ein weltbekannter Abenteurer geworden. Dazu bekommt Carl die Chance, als er per Gerichtsbeschluss aus seiner Behausung bugsiert wird, die einem moderneren Bau weichen soll. Doch Carl hat keinen Bock aufs Altersheim. Der frühere Ballonverkäufer bindet sich abertausende Heliumballons an sein Dach und hebt ab. Sein Ziel: Südamerika. Aber Carl hat die Rechnung ohne einen blinden Passagier gemacht: Der übergewichtige, Schokolade liebende Pfadfinder Russell hat sich an Bord geschlichen. Nach dieser Überraschung will Carl die Reise unverzüglich abbrechen, doch dann gerät das ungleiche Duo in einen monströsen Sturm und findet sich in Südamerika wieder. Hier stürzen die beiden Ballonfahrer sogleich ins nächste Abenteuer. Sie müssen einen seltenen Riesenvogel in Sicherheit bringen, der von einem irren Forscher und seinen sprechenden Hundelakaien gejagt wird …
„Oben“ beginnt mit einem Blick zurück. In zehn Minuten wird Carls bisheriges Leben referiert - von dem Moment, in dem er seiner großen Liebe Ellie im Kindesalter zum ersten Mal begegnet, über den Augenblick, in dem das Paar feststellt, dass es keine Kinder bekommen wird, bis zu Ellies Tod. Trotz Rückschlägen war es ein glückliches, von tiefer Zweisamkeit geprägtes Leben - und gerade deshalb bergen diese auf das Unausweichliche zusteuernden Minuten auch ein solch ungeheures Maß an herzzerreißender Melancholie, dass der Rückblick als Stand-Alone-Kurzfilm wohl augenblicklich den Status eines Meisterwerks innehätte. Auch im Folgenden lässt der Film keinesfalls nach, wobei er einige Dinge wagt, die man absolut nicht gewohnt ist: Carl ist der erste animierte Protagonist, der einen Treppenlift benötigt, und Ellie hingegen wohl die erste weibliche Figur in einem von Disney entstandenen Film, die keine Kinder bekommen kann. Auf die Spitze treiben es die Macher dann, wenn Carl einem Bauarbeiter mit seinem Gehstock eine blutende Stirnwunde zufügt - ein erfrischendes Maß an Ehrlichkeit, gerade wenn man es mit Disneys cDie Chroniken von Narnia vergleicht, bei dem selbst nach einer gigantischen Schlacht kein einziger Tropfen Blut am Schwert des Helden klebt.

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