80 min
© 1973
Walt Disney
Zeichentrick
Die Geschichte des Rächers der Enterbten, des Beschützers der Witwen und Waisen, verlegt in ein vermenschlichtes Tierreich, wurde als Zeichentrickfilm im Jahre 1973 ein Welterfolg. Das einzige Studio, dem ein solcher Geniestreich zu dieser Zeit gelingen konnte, war natürlich Disney. Robin Hood ist in dieser Geschichte natürlich ein Fuchs, Little John ein Bär, der Möchtegernmonarch Prinz John ein Löwe, der im Vergleich zu seinem Bruder König Richard Löwenherz jedoch nur eine jämmerliche Kopie des Originals darstellt. Der Fuchs Robin Hood ist kein Held, der die Schlacht benötigt, um sich als Befreier feiern zu lassen. Er bleibt stets eine Figur, die in Wirklichkeit nichts anderes als ein bisschen Frieden, Ruhe und natürlich Liebe sucht, die in Gestalt von Lady Marian (selbstverständlich auch eine Füchsin) daherkommt.
Robin Hood gehört zu den Filmen der Ära Wolfgang Reitherman. Diese Filme sind im Vergleich zu anderen Disney-Zeichentrickfilmen eher einfach in ihrer Visualität gestaltet (wobei der Begriff "einfach" im Zusammenhang mit einem Disney-Zeichentrickfilm eine äußerst relative Angelegenheit darstellt). Statt auf spektakuläre Bilder setzt Reitherman auf die Geschichte. Sie ist es, die den Film trägt. Und sie ist es, an die man sich auch Jahre später noch erinnert.
Für die deutsche Version gelang dem Synchronstudio 1974 übrigens ein ganz besonderer Coup. Sie verpflichteten Peter Ustinov als Sprecher des bösen Prinzen John. Ustinov, der den hinterhältigen, aber einfältigen Kronprinzen bereits in der US-Fassung gesprochen hatte, gelang es allein kraft seiner Stimme eine Figur zu kreieren, wie sie bis heute einzigartig in der Welt der Disney'schen Zeichentrickfilme ist.