118 min
© 2007
Russell Crowe, Christian Bale, Gretchen Mol, Logan Lerman, Peter Fonda, Dan Foster
Western
Das Remake von Delmer Daves Original „Zähl bis drei und bete“ (mit Glenn Ford und Van Heflin) aus dem Jahr 1957 ist schlicht und einfach ein grandioses Stück Kino, das unabhängig vom Genre Wert ist, gesehen zu werden. „3:10 To Yuma“ ist ein klassischer, jedoch mit modernen Mitteln inszenierter Western, der als herausragendes, perfekt gespieltes Charakterdrama brilliert.

Der Farmer Dan Evans (Christian Bale) bringt seine Frau Alice (Gretchen Mol) und die beiden Söhne William (Logan Lerman) und Mark (Benjamin Petry) in dem kleinen Kaff Bisbee an der mexikanischen Grenze in Arizona nur schwer über die Runden. Das nagt am Selbstbewusstsein des ehemaligen Scharfschützen, der im Bürgerkrieg ein Bein verlor und ihn zusätzlich behindert. Den Respekt seines 14-jährigen Sohnes William hat Dan längst verloren. Die Schulden türmen sich auf, deshalb fällt die Scheune der Evans‘ einem Feuer zum Opfer, um sie zum Zahlen zu bewegen. Als Dan und William Zeuge eines Kutschen-Überfalls durch den berüchtigten Outlaw Ben Wade (Russell Crowe) und seiner kompromisslosen, brutalen Gang werden, wendet sich das Blatt. Der clevere Wade fühlt sich zu sicher und fällt dem verwundeten Kopfgeldjäger Byron McElroy (Peter Fonda), dem Dan das Leben gerettet hat, in die Hände. Dan sieht seine Chance, Geld zu machen. Eine Gruppe soll Wade in einem mehrere Tage dauernden Ritt nach Contention bringen, um dort den Gefangenentransportzug nach Yuma um 3:10 Uhr zu erwischen. Doch der Weg ist hochgefährlich: Er führt durch Indianergebiet und Wade weiß nur zu gut, dass seine Rechte Hand Charlie Price (Ben Foster) und seine Leute alles daran setzen werden, um ihn mit aller Härte zu befreien. Doch Dan braucht die ihm gebotenen 200 Dollar und schließt sich an, Wade zu überführen – ohne zu ahnen, dass sich sein Sohn William, der den smarten Gangster Wade insgeheim bewundert, an die Fersen des Treks geheftet hat...
„3:10 To Yuma“ lebt vordergründig von zwei überragenden Stärken: der erstklassigen Charakterstudie um Recht und Unrecht und dem grandiosen Spiel der Darsteller. Erst dahinter kommt die Action, die immer nur dann stimmig in Szene gesetzt wird, wenn es für die Handlung notwendig ist – inklusive einem fast 30-minütigen, atemberaubenden, konsequenten Showdown der alten Schule. Die Actionelemente sind hart, aber nicht überhart-dominant ohne unnötigen Schnickschnack.

06062008E1799

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