42 min
© 2006
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Doku
DVD 535
Der Feuersturm
Der Weg nach Dresden

Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Dresden, die sächsische Hauptstadt an der Elbe, den Ruf, eine der schönsten Städte Europas zu sein. Seit mehr als zwei Jahrhunderten prägte die Frauenkirche die Silhouette der Altstadt. Bis Anfang 1945 wurde Dresden nahezu vom Krieg verschont. Am Faschingsdienstag 1945 verging das barocke Juwel in einem gewaltigen Feuersturm.
Die Zerstörung Dresdens ist bis heute das bekannteste Ereignis des Luftkrieges. Das Ausmaß der Zerstörungen prägte eine ganze Generation und erschwert mitunter bis heute eine vorurteilsfreie Einschätzung der Voraussetzungen und Motive für das Bombardement deutscher Städte. Dresden wurde in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 zweimal vom Bomber Command der britischen Royal Air Force bombardiert. Die erste Angriffswelle flogen ab 22 Uhr rund 200 viermotorige Lancaster-Bomber. Mehr als doppelt so viele Bomber waren am zweiten Bombardement beteiligt.
Unter Tausenden Tonnen Sprengstoff wurde die Innenstadt von einem verheerenden Feuersturm verschlungen, der sie für die Bewohner zu einer tödlichen Falle machte. Am 14. Februar setzten 311 Bomber vom Typ B-17 "Flying Fortress" der US-Air Force die Angriffserie fort. 25.000 Menschen verbrannten, erstickten, wurden verschüttet. Andere Schätzungen sprechen von bis zu 40.000 Toten.
161 Städte und mehr als 800 Ortschaften wurden in Trümmer gelegt. Insgesamt forderte der Luftkrieg knapp eine halbe Million Menschenleben. Dennoch zeigt die Bilanz mit dem Abstand von mehr als sechs Jahrzehnten, dass das Zerstörungswerk kaum noch einen Einfluss auf den Kriegsverlauf hatte – ebenso wenig, wie die Vergeltungsschläge der deutschen Führung mit V1- und V2-Raketen gegen London.