Unter ihnen brennt Dresden. Die britischen Piloten im Cockpit reagieren unterschiedlich: Einer, der zuvor bei einem Angriff der Deutschen auf Coventry Verwandte verloren hat, empfindet Genugtuung. Einen anderen beschleichen Zweifel an seiner Mission. Am Boden kämpft sich derweil ein sonderbares Trio durch die Flammen: Krankenschwester Anna (Felicitas Woll) samt ihrem Verlobten und ihrem englischen Geliebten. Alexander (Benjamin Sadler) guckt zornig in den Himmel, schreit "Das ist er!" und zeigt auf den britischen Flieger Robert (John Light). "Nein", entgegnet Anna, "das sind wir!" Und meint damit, dass die Bombardierung Dresdens das Resultat des von den Deutschen begonnenen Krieges ist.
Dramaturgisch überzeugend hat Roland Suso Richter ("Der Tunnel") ein heikles Unterfangen bewältigt: Er zeigt das Leid der Dresdner Bevölkerung – ohne den leisesten Zweifel an der Kriegsschuld Nazi-Deutschlands zu nähren. Klug werden die unterschiedlichsten Erzählfäden verknüpft. Man sieht die Diskussionen in der britischen Kommandozentrale über das Für und Wider des Bombardements, aber auch den Überlebenskampf eines deutsch-jüdischen Ehepaares (ruhig und anrührend: Kai Wiesinger und Marie Bäumer). Ein furioses Kriegspanorama, das den Zuschauer aufrüttelt und zum Nachdenken zwingt.