55 min
© 2005
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Doku
DVD 618

Das Postschiff zum Ende der Welt

Eigentlich hätte das französische Postschiff "Enez Eussa" längst ausgemustert werden sollen. Doch es fand sich kein robuster Ersatz für den harten Alltag auf dem Atlantik. Darum versorgt das alte Schiff, dessen Heimathafen Brest ist, weiterhin Tag für Tag Molène und Ouessant, die kleinen Inseln vor der bretonischen Küste. Wenn die Winter-Orkane über den Atlantik ziehen, ist die "Enez Eussa" eines der wenigen Schiffe, das in See stechen kann und Fracht, Passagiere und Post vom Festland auf die Inseln bringt. Dabei muss stets die berüchtigte "Passage de Fromveur" durchfahren werden. Zur Sicherheit stehen hier die stärksten Leuchttürme Europas. Auf halbem Weg kommt die "Enez Eussa" am Felsen von Men Tensel mit dem berühmten Leuchtturm Kéréon vorbei. Insgesamt sind sechs Leuchttürme nötig, um den Schiffsverkehr vor dieser gefährlichen Küste zu sichern. Die kleinen Inseln, die dort im äußersten Westen Frankreichs liegen, zählen zu den wildesten und ursprünglichsten Orten des Landes. Die Gruppe der unbesiedelten Inselchen um Ouessant und Molène wurde von der UNESCO zum Naturschutzgebiet erklärt. Auf den schroffen Felsen leben die Einwohner vor allem von der Schafzucht, der Fischerei und während der Sommermonate vom Tourismus. Kapitän Michel Stephan fährt die Inselroute seit Jahren. Er wurde auf Ouessant geboren und möchte eines Tages wieder ein Häuschen auf einer der Inseln haben. Jedoch nicht für den dauerhaften Aufenthalt. Dafür zieht er die Hafenstadt Brest auf dem Festland mit ihrer urbanen, modernen Atmosphäre vor. Doch immer, wenn Stephan Sehnsucht nach den rauen, zerklüfteten Klippen von Molène hat, fährt er mit seiner Frau und den beiden Kindern auf die Inseln.