45 min
© 2005
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Doku
DVD 539

Länder - Menschen - Abenteuer
Reise in die Hölle – Straflager Workuta


Sechs Monate lang ist es in Workuta stockdunkel und erbarmungslos kalt - bis minus 50/60 Grad. Workuta war Teil des Archipel Gulag. Dorthin wurden Hunderttausende von Stalins Gegnern deportiert: NDR-Autorin Rita Knobel-Ulrich hat sich mit drei deutschen ehemaligen Häftlingen auf den gleichen Weg gemacht , den sie damals im Viehwaggon zurücklegen mussten, von Berlin über Moskau nach Workuta. Sie war mit ihnen auf Spurensuche: Im KGB-Archiv durften die inzwischen Rehabilitierten ihre Häftlingsakte einsehen und im Butyrki-Gefängnis in Moskau ihre alte Zelle besuchen. Erinnerungen wurden wach , Tränen flossen.
Weiter ging es mit dem Zug nach Workuta - auf der Eisenbahnstrecke, von der es heißt, unter jeder Schwelle liege ein Toter, denn sie wurde von Gulag-Häftlingen im eisigen russischen Winter gebaut. Bis minus 46 Grad, mussten wir raus, sagt Anita Wille. Als Siebzehnjährige wurde sie zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Horst Schüler und Lothar Scholz schufteten im Kohleschacht.
In Workuta überlebten nur die Jungen. Immer noch leben die Kinder und Enkel der ehemaligen Häftlinge in der Stadt am Eismeer, denn auch wer aus der Lagerhaft entlassen wurde, musste zur ewigen Verbannung in Workuta bleiben. Rita Knobel-Ulrich besuchte auch die Schachtjori von heute im Bergwerk und Zuhause, ging mit ihnen ins einzige Theater der Stadt, das einst von Häftlingen erbaut wurde, besuchte die Kinder in der Schule , wo die Geschichte Workutas nicht mehr verschwiegen wird.