121 min
© 1947
Humphrey Bogart, Walter Huston, Tim Holt, Bruce Bennett, Barton MacLane, Alfonso Bedoya, Manuel Dondé, Boby Blake, Arturo Soto Rangel, José Torvay
Abenteuer
DVD 637
Der Schatz der Sierra Madre

Mexiko 1925: Der Amerikaner Freddie Dobbs ist in Tampico gestrandet und hält sich mit Betteln über Wasser. Mit seinem Landsmann Curtin jobbt er als Tagelöhner für den skrupellosen McCormick, der beide um ihren Lohn prellt. In ihrer Unterkunft hören sie mit großer Neugier, wie der alte Goldsucher Howard von seinen besseren Tagen erzählt. Howard begeistert die beiden für eine Expedition zu einer hoch in den Bergen gelegenen Goldader. Bereits die Anreise wird zum gefährlichen Abenteuer. Zugräuber überfallen die Reisenden. Der mühsame Fußweg durch Sandstürme und Dschungel bringt Dobbs und Curtin fast dazu aufzugeben, während sich der rüstige Howard über seine jungen Begleiter lustig macht. Die Mühe lohnt sich jedoch. Die Mine erweist sich als wahre Goldgrube. Argwöhnisch ist Dobbs um seinen Anteil besorgt und fordert, dass das Gold sogleich geteilt wird. Vergeblich versuchen Howard und Curtin, ihren Kameraden zu beruhigen. Als plötzlich ein Fremder namens Cody auftaucht, eskaliert der Konflikt. Bevor Dobbs ihn töten kann, stirbt Cody bei einem Angriff von Banditen. Das Trio beschließt, die inzwischen ausgebeutete Mine zu verlassen. Auf dem Rückweg trennt sich Howard von der Gruppe, um einen Indio-Jungen zu verarzten, Dobbs verfällt unterdessen immer mehr der Paranoia. In der Wüste kommt es zu einem gnadenlosen Kampf. Dobbs fühlt sich schon als Gewinner, doch dann nehmen die Ereignisse eine tragische Wendung…

"Der Schatz der Sierra Madre" ist ein Klassiker des Abenteuerfilms. "Ein Drehort war erst dann so richtig nach seinem Geschmack, wenn wir ein paar Flüsse durchqueren und in der Sonne durch schlangenverseuchtes Terrain wandern mussten", erinnert sich Bogart an seinen Regisseur. Vorlage zu dem Film war ein Roman des geheimnisumwitterten Autors B. Traven, dessen Identität nie ganz gelüftet wurde. Bei den Dreharbeiten zu dem fast ausschließlich "on location" in der zerklüfteten Wüstenlandschaft rund um die mexikanische Stadt Jungapeo gedrehten Film schaute ein angeblich von Traven autorisierter Berater dem Team über die Schulter, kaum war die Arbeit vollendet, verschwand er spurlos. Für John Huston stand immer fest, dass es Traven selbst war. "John Huston hat eine Menge großer Filme gedreht, aber diese Geschichte von Gier, Angst und Tod ist zweifellos sein bester, ein herausragendes Meisterwerk mit einem Humphrey Bogart, der als Dobbs einfach wundervoll ist." So beginnt der "Motion Picture Guide" seine Hymne auf diesen "Klassiker des Abenteuer-Genres, der exemplarisch das Scheitern des Bemühens um sicheren materiellen Besitz schildert". Für Buch und Regie erhielt John Huston zwei Oscars, sein Vater einen als bester Nebendarsteller, der Film selbst verlor gegen "Hamlet", ebenso wie der großartige Bogart gegen "Hamlet" Laurence Olivier. Dass er hier aber eine seiner größten Leistungen zeigte, bleibt unbestritten.

MDR
07.08.2006