Joe Turner (Robert Redford) radelt durchs trübe New York zur Arbeit, kommt meistens zu spät und weiß auf die Minute genau vorherzusagen, um wieviel Uhr es regnen wird. Sein Arbeitsplatz ist eine als "Literaturhistorisches Institut" getarnte, eher unwichtige CIA-Außenstelle. Turner und sein Team durchforsten Krimis und Spionageromane aus der ganzen Welt auf der Suche nach originellen Tricks, die ihre Agenten-Kollegen für ihre Arbeit nutzen könnten. Eines Tages läßt die Wirklichkeit alle Fiktion verblassen: Als Joe von der Mittagspause zurückkehrt, findet er sämtliche Mitarbeiter im Büro erschossen vor. Ihm ist klar, dass er sein Überleben nur dem Zufall verdankt. Telefonisch meldet er sich mit seinem Decknamen "Condor" in der CIA-Zentrale, wenig später entgeht er nur knapp einem Anschlag. Voller Panik flieht er auf die Straße und zwingt die Passantin Kathy (Faye Dunaway), ihm in ihrer Wohnung Unterschlupf zu gewähren. Von seinem Versteck aus findet er bald die erste Spur eines mörderischen Komplotts…

Der Watergate-Schock steckte der amerikanischen Nation 1975 noch in den Knochen, da drehte Sydney Pollack seinen Thriller über die dunklen Machenschaften des US-Geheimdienstes. "Treffpunkt Mitternacht: CIA" (so der deutsche Alternativtitel) ist einer von sieben Erfolgsfilmen des Teams Pollack/Redford. Im Roman von James Grady ging es übrigens noch um sechs (!) Tage.

Nostalgie 23.10.2007