106 min
© 1996
Sylvie Testud, Tatjana Trieb, Howie Seago, Emmanuelle Laborit, Sibylle Canonica, Matthias Habich, Hansa Czypionka, Doris Schade, Horst Sachtleben, Birge Schade
Drama
DVD 739
Jenseits der Stille

Die kleine Lara (Tatjana Trieb) kann phantastisch erzählen. Während der Schnee vom Himmel fällt, erklärt sie ihrem Vater Martin (Howie Seago), daß im Winter draußen alles ganz still wird. Martin gefällt die Vorstellung einer geräuscharmen Welt. Er ist taubstumm, ebenso wie seine Frau Kai (Emmanuelle Laborit). Weil Lara sprechen kann und zugleich die Gebärdensprache beherrscht, dolmetscht sie ihren Eltern in allen Lebenslagen. Und nutzt ihr Talent, beispielsweise beim Elternsprechtag, wenn sie die Vorwürfe der Lehrerin als dickes Lob übersetzt… An Weihnachten trifft das Mädchen Tante Clarissa (Sibylle Canonica) wieder. Die bringt eine völlig neue Erfahrung in Laras Leben: die Musik. Clarissa spielt Klarinette und begeistert auch ihre Nichte für die Welt der Töne. Lara möchte unbedingt aufs Konservatorium. Mit 18 Jahren zieht sie (nun gespielt von Sylvie Testud) zu Clarissa nach Berlin. Vater Martin läßt sie nur ungern gehen. Er kann Laras Leidenschaft für die Musik nicht verstehen… In poetischen Bildern erzählt Caroline Link eine warmherzige und sensible Geschichte, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Viele Szenen spielen in einer märchenhaften Winterlandschaft und verstärken so die magischen Momente des Films. Seine Authentizität verdankt das Drama den Darstellern. Die Französin Emmanuelle Laborit und der amerikanische Schauspieler Howie Seago (u. a. in „Star Trek Das nächste Jahrhundert“) sind tatsächlich gehörlos. Mit Gesten und Blicken machen sie ihren lautlosen Mikrokosmos für den Zuschauer verständlich.

BR 3
24.02.2007