139 min
© 2007
Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco, Thomas Haden Church, Topher Grace, Bryce Dallas Howard
Action
DVD 818
Spider-Man 3

Eigentlich will Peter Parker alias Spider-Man (Tobey Maguire) doch nur seiner geliebten Mary Jane (Kirsten Dunst) einen Heiratsantrag machen, doch irgendwie kommt immer wieder etwas dazwischen. Zunächst startet sein ehemals bester Freund Harry Osborn (James Franco), der mittlerweile das Erbe seines Vaters angetreten hat und zum Neuen Kobold mutiert ist, einen hinterhältigen Angriff. Dann taucht der entflohene Sträfling Flint Marko (Thomas Haden Church), der sich nach einem Unfall in einer physikalischen Testanlage in den wasserscheuen Sandman verwandelt hat, in New York auf und richtet bei der Suche nach Geld für die Behandlung seiner todkranken Tochter jede Menge Chaos an. Und schließlich wird Spider-Man auch noch von einem geheimnisvoll-schwarzen außerirdischen Parasiten befallen, der zwar seine Kräfte verstärkt und ihn sich gut fühlen lässt, der aber auch Wut und Rachegelüste in ihm schürt…
Da die Bösewichter in den „Spider-Man“-Filmen stets auch Peter Parkers innere Entwicklung widerspiegeln, sind auch diese folgerichtig in „Spider-Man 3“ reifer angelegt. Harry Osborn, der den Tod seines Vaters rächen will, steht für Peters Rachegelüste nach der Ermordung seines Onkels, Eddie Brock (Topher Grace), der Fotos von Spidey fälscht, um so schneller Karriere zu machen, repräsentiert Spider-Mans Geltungssucht und Egoismus. Aber auch wenn diese beiden Charaktere interessant und vielschichtig angelegt sind, ist den Autoren ihr Meisterstück doch mit der Figur des Flint Marko gelungen. Zugleich eiskalter Killer und sorgender Vater, der nur Verbrechen begeht, um seiner todkranken Tochter zu helfen. Ein unglaublich in sich widersprüchlicher Schurke, von dem man bis zu einer der letzten Szenen nicht weiß, was man nun eigentlich von ihm halten soll. Ganze drei Widersacher in einem Teil – das verspricht Abwechslung und Vielfalt pur. Doch besteht so natürlich auch immer die Gefahr, dass sich der Film dabei gehörig verzettelt. Glücklicherweise gelingt es Sam Raimi stets, den Überblick zu behalten, die zahlreichen Handlungsstränge geschickt ineinander zu verschachteln, zum bombastischen Finale sogar stimmig zusammenzuführen.

Im Gegensatz zu „Spider-Man 3“, der schon vor Veröffentlichung des zweiten Teils ein fest terminiertes Startdatum vorzuweisen hatte, steht Spider-Mans potentieller vierter Auftritt noch in den Sternen. So traurig ist das allerdings gar nicht. Nicht etwa, weil „Spider-Man 3“ nicht überzeugt hätte – das tut er nämlich auf der ganzen Linie –, sondern weil er aufgrund seiner Qualität und der sorgsam zu Ende geführten Handlungsstränge der perfekte Abschluss einer durchweg begeisternden Trilogie wäre.

Premiere 1
19.10.2008