97 min
© 2007
Helen Mirren (HM Queen Elizabeth II), Michael Sheen (Tony Blair), James Cromwell (Prince Philip)
Sylvia Syms (HM The Queen Mother), Helen McCrory (Cherie Blair), Alex Jennings (Prince Charles)
Drama
DVD 794
The Queen

Am 31. August 1997 verunglückte Diana, Princess of Wales, bei einem Autounfall in Paris und starb nur wenige Stunden später an ihren schweren inneren Verletzungen. Angetrieben von der Boulevardpresse entwickelte sich auf diesen tragischen Unfall folgend eine weltweite Diana-Anteilnahme, welche in der pompösen Trauerfeier gipfelte, die weltweit 2,5 Milliarden Menschen am Bildschirm verfolgten. Doch das Ableben der „Königin der Herzen“ zog nicht nur das Medienspektakel des Jahres nach sich, sondern führte auch zu einer Krise für die Monarchie. Die ansonsten königstreue Bevölkerung konnte die herzlos erscheinende Haltung Elisabeth II. nicht verstehen. Regisseur Stephen Frears hat den Fokus seines Biographie-Dramas „The Queen“ nun genau auf diese politisch relevante Komponente, welche im Zusammenhang mit Dianas Tod steht, gelenkt und versteht es, stets die richtigen Töne anzuschlagen, so dass sich amüsante und tragische Momente nie gegenseitig im Wege stehen. Das hervorragende Drehbuch sowie die herausragende schauspielerische Leistung Helen Mirrens machen „The Queen“ zu einer gelungenen Parabel auf die Macht der Medien und zu einer Charakterstudie der schon über 50 Jahre regierenden englischen Monarchin.

„The Queen“ ist stets amüsant, teils wirklich komisch und erinnert mit seinem trockenen Humor an Robert Altmans „Gosford Park“. Doch auch für die tragischen Elemente wird genug Raum gelassen, so sind der Unfall der Prinzessin sowie auch Charles’ Besuch an ihrem Totenbett mit viel Feingefühl in Szene gesetzt. Mit spitzfindigen Dialogen und einem guten Schauspielensemble bedacht, macht Helen Mirren in der Rolle Ihrer Majestät Queen Elisabeth II. den Film erst Recht sehenswert. Und wenn die Queen bei einer Unterredung mit Tony Blair einbringt, dass auch er nicht immer geliebt werden wird, wirkt dieser Ausspruch fast prophetisch, ist doch die ehemalige Beliebtheit des Premiers längst passé und sah er sich auf Grund zunehmender Kritik genötigt, die Niederlegung seines Amtes 2007 zu verkünden. Auch die Ära des Strahlemanns Blair, der von den Medien lange Zeit hofiert wurde, die ihn letztlich aber auch fallen ließen, driftete damit einem sichern Ende entgegen. Die Queen wird hingegen noch ihren 11. Premierminister ernennen und trotz der Schnelllebigkeit der Zeit eine Konstante im englischen Staat bleiben.

Premiere 1
28.05.2008