98 min
© 1937
Zarah Leander, Willy Birgel, Viktor Staal, Erich Ziegel, Hilde von Stolz, Carola Höhn, Lina Carstens
Drama
DVD 907
Zu neuen Ufern

Die Sängerin Gloria Vane ist der umjubelte Star des Londoner Adelphi-Theaters. Ihre Lieder finden allerdings nicht nur begeisterte Zustimmung und rauschenden Beifall, sie lösen auch – vor allem unter den Frauen – große Empörung aus. Der junge Albert Finsbury betet Gloria an und wird bald ihr Geliebter. Der charmante Windhund lebt auf großem Fuß, gibt mehr aus, als es seine finanziellen Verhältnisse erlauben. Immer wieder muss ihm sein Freund Bobby Wells, der Sohn eines Käsegroßhändlers, aushelfen. Eines Tages fälscht Albert leichtsinnig einen Scheck auf eine höhere Summe als sie Bobby ausgestellt hat. Aus Angst vor den Folgen schifft er sich schleunigst nach Australien ein. Gloria verspricht er, sie nachzuholen, sobald er Fuß gefasst habe.
Als die Fälschung entdeckt wird, nimmt Gloria um Alberts willen die Schuld auf sich. Ein Gericht verurteilt sie zu sieben Jahren Deportation nach Parsamatta, einer gefürchteten Strafanstalt bei Sydney. Für die weiblichen Häftlinge in dem frauenarmen Land gibt es nur eine Chance vorzeitig freizukommen: Ein Mann muss sie heiraten wollen. Dieser Mann findet sich für Gloria in dem jungen Farmer Henry. Obwohl er ihr keineswegs unsympathisch ist, verlässt sie ihn und flieht zu Albert. Tief getroffen muss sie erfahren, dass ihr Geliebter inzwischen mit Mary, der Tochter des Gouverneurs, verlobt ist. Sie erkennt, welchen Fehler sie gemacht hat. Doch Stolz und Schuldbewusstsein verbieten ihr die Rückkehr zu Henry.

Das Jahr 1937 sollte für die Karriere der schönen, hochgewachsenen Schwedin mit der betörenden, dunklen Stimme das entscheidende werden. Der in Dänemark geborene Theater- und Filmregisseur Detlef Sierck, der später in Hollywood als Douglas Sirk zu Ruhm kam, führte sie in seinen beiden meisterhaften Melodramen „Zu neuen Ufern”, am 31. August uraufgeführt, und „La Habanera”, das am 18. Dezember Premiere hatte, zu überwältigenden Triumphen. Das Publikum lag ihr zu Füßen, die neuen Machthaber nicht weniger, die Ufa zahlte horrende Gagen. Zarah Leander führte „eindrucksvoll vor, wie eine Frau vom Leid gebeutelt wird und doch erhobenen Hauptes dem Sturm des Schicksals die Stirn bietet. Singend sollte sie den Weggang der Marlene Dietrich vergessen machen, spielend die Garbo ersetzen”.

BR-3
15.03.2007
Kopie meiner VHS-Aufnahme