116 min
© 1980
Sir Anthony Hopkins, John Hurt, Anne Bancroft
Drama
DVD 1136
Der Elefantenmensch (Elephant Man)

London, 1884. Auf dem Jahrmarkt wird den Schaulustigen ein menschliches „Monster” präsentiert: der „Elefantenmensch” (John Hurt). Durch Geschwüre und eine seltene Krankheit an Kopf, Oberkörper und Gliedmaßen schrecklich deformiert, weckt er die Neugier des ehrgeizigen jungen Arztes Frederick Treves (Anthony Hopkins). Er bietet dem Schausteller Bytes (Freddie Jones) genügend Geld an, damit dieser den Ärmsten freigibt. Treves verschafft dem Kranken (zunächst heimlich) einen Platz in dem Hospital, an dem erarbeitet, und widmet sich ihm. Schon bald erkennt er, dass der vermeintlich schwachsinnige Fleischklumpen ein liebenswerter Mensch mit einer ausgeprägten Persönlichkeit ist.
Der junge Arzt erreicht bei seinem Vorgesetzten Carr Gomm (John Gielgud), dass sein Schützling im Krakenhaus bleiben darf. Bald macht die Geschichte vom tragischen Fall des „Elefantenmenschen” John Merrick die Runde in der Londoner Gesellschaft, und er wird zu einer begehrten Attraktion. Auch die berühmte Schauspielerin Mrs. Kendal (Anne Bancroft) schenkt ihm ein auffallendes Interesse. Bei ihr verspürt er zum ersten Mal das beglückende Gefühl einer Seelenverwandtschaft …

„Der Elefantenmensch” war ein Höhepunkt der Kinosaison 1980/81, wurde acht Mal für den Oscar nominiert und machte den jungen Regisseur David Lynch („Der Wüstenplanet”) international bekannt. Mit einem beachtlichen Aufgebot renommierter Schauspieler erzählt er die authentische Geschichte eines jungen Mannes der viktorianischen Zeit, der durch multiple Neurofibromatose extrem verunstaltet war. John Hurt erhielt für seine darstellerische Leistung in der Rolle des John Merrick 1981 den BAFTA Film Award als Bester Schauspieler. Lynch folgte weitgehend zeitgenössischen Berichten über den „Elefantenmenschen” und entwickelte in ungemein plastischen und kontrastreichen Schwarzweiß-Aufahmen am Beispiel eines Außenseiter-Schicksals das Gesicht einer Epoche, geprägt von der Ambivalenz des Fortschritts: von den Umwälzungen der Technik, der Zerstörung der Natur, aber auch von Errungenschaften und Entdeckungen des menschlichen Geistes wie nie zuvor.

SWR
01.02.2010