90 min
© 1960
Belinda Lee, Gabriele Ferzetti, Enrico Maria Salerno, Gino Cervi, Andrea Checchi
Drama
DVD 1247
Die Nacht von Ferrara (La lunga notte del 43)

Ferrara im Dezember 1943: Zufällig begegnet Anna Barilari in einem Kino ihrem einstigen Freund, dem Literaturhistoriker Mario Villani. Mario ist desertiert und hält sich im Hause seines Vaters versteckt. Anna ist mit dem Apotheker Pino Barilari verheiratet, der infolge einer Geschlechtskrankheit nicht mehr laufen kann. Anna vermisst die Liebe, und Mario verspricht, sie ihr zu geben. An dem Tag, als sich Anna entschließt, Marios Geliebte zu werden, tragen sich in dem von Faschisten kontrollierten norditalienischen Städtchen tragische Ereignisse zu, die nicht nur Annas Leben verändern: Die den Antifaschisten angehängte Ermordung des faschistischen Distriktkommissars Mario Bolognesi bietet dem machthungrigen "Hauptmann" Carlo Aretusi den Anlass, im Morgengrauen des 15. Dezember elf Männer zusammenzutreiben und an der Schlossmauer gegenüber von Annas und Pinos Haus erschießen zu lassen. Unter den Ermordeten ist auch Marios Vater Attilio.
Von seinem Zimmerfenster aus, wo Pino immer sitzt, wird er Augenzeuge der Bluttat. Und Pino sieht auch seine Frau, die wenig später von ihrem Geliebten kommt. Anna ist zunächst wie gelähmt beim Anblick der Toten, dann beschwört sie ihren Mann, die Namen der Täter zu nennen. Doch Pino, der einst den Faschisten nahestand, schweigt. Anna kehrt zu Mario zurück, doch er will weder wissen, wer seinen Vater tötete, noch ist er an ihrer Liebe interessiert. Stattdessen organisiert er seine Flucht in die Schweiz. Viele Jahre später kehrt Mario mit seiner Schweizer Frau Blanche und seinem Sohn auf der Durchreise nach Ferrara zurück. Er zeigt seinem Sohn die Stelle, wo der Großvater ermordet wurde. In der Apotheke fragt er nach Anna und Pino. Anna kennt der neue Apotheker nicht, Pino ist vor Jahren gestorben. Wenig später sitzt Mario im Café. Überschwänglich begrüßt ihn der "Hauptmann", der Mörder seines Vaters - und Mario gibt ihm die Hand.

MDR
20.12.2010