45 min
© 2008
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Doku
DVD 1291
Geheimnisvolle Orte:
Der Funkturm

Der Film erzählt die Geschichte des Funkturms mit seltenen Archivaufnahmen aus Schwindel erregender Höhe und Berlinern, die von „ihrem” Turm berichten.

Heute wird der Berliner Funkturm von manchen belächelt – er gilt eher als niedlich denn als imposant. Bei seiner Einweihung aber war er eine Sensation: Seine 138 Höhenmeter machten ihn zu Deutschlands höchstem Profanbau. In nur zwei Jahren aus 400 Tonnen Stahl erbaut, besitzt er einen elektrischen Fahrstuhl, der die Besucher mit 1,2 Meter pro Sekunde in luftige Höhen befördert. Der Funkturm war ein Sinnbild des neuen technischen Zeitalters. Bei einem Großfeuer 1935 konnte der Funkturm gerade noch gerettet werden, seine Sendeanlagen aber wurden zerstört. Dennoch stilisierten ihn die Nationalsozialisten zum Symbol des technischen Fortschritts, präsentierten zu seinen Füßen auf den Funkausstellungen neue Propaganda-Instrumente wie den Volksempfänger - und die ersten Fernsehgeräte. Im Krieg beschädigt, wurde der Turm schon 1948 für die Berliner wieder eröffnet. Im Kalten Krieg wurde er das Wahrzeichen Westberlins, der "Leuchtturm der Freiheit". Der fast doppelt so hohe und weit über die Mauer hinweg sichtbare Ostberliner Fernsehturm stellte sein Westberliner Pendant ab 1969 ein wenig in den Schatten. Durch den Mauerfall bekam die Stadt alte und neue Wahrzeichen – um den Funkturm ist es seither ruhiger geworden.

BR-Alpha
01.02.2011