Keine Angst

Becky ist für ihre Geschwister vielmehr eine Mutter, als eine ältere Schwester. Nicht nur, weil sie mit ihnen das Zimmer in der kleinen Sozialwohnung teilen muss: Jeden Tag holt sie die drei vom Kindergarten ab, geht mit ihnen spazieren und abends – wenn es Zeit zum Schlafengehen ist - liest sie die Kleinen in den Schlaf. Dazwischen kämpft das Mädchen mit Schwierigkeiten in der Schule, fürs Lernen bleibt eben nur wenig Zeit und Raum.
Ein wenig Trost bekommt sie von ihrer besten Freundin Mel, der es auch nicht besser geht. Abgesehen von ihren ähnlichen Situationen, sind die beiden aber grundverschieden. Mel schminkt sich, raucht, nimmt Drogen und wechselt die Freunde so regelmäßig wie ihren Nagellack. Das ruppige Wesen ihrer Freundin hat auf die verträumte und brave Becky aber keinen negativen Einfluss. Auf eine geheimnisvolle Art und Weise scheinen die Zwei miteinander verbunden zu sein.
Eine Begegnung im Bus wird Beckys Leben allerdings von Grund auf verändern: Als sie wieder einmal schwarz fährt, da ein Busticket finanziell einfach nicht drin ist, und ein Schaffner sie nach ihrem Fahrschein fragt, hilft ihr Bente aus der Patsche. Becky und Bente verlieben sich Hals über Kopf. Aber Bente stammt aus einem gutbürgerlichen Haus, dem Umgang mit seiner Freundin wird ein schwerer Riegel vorgeschoben. Becky beginnt ihre desolate Lage noch mehr als je zu vor bewusst zu werden, sie lässt sich in ihr Schicksal fallen.