136 min
© 1945
Robert Alda, Joan Leslie, Alexis Smith, Charles Coburn, Julie Bishop, Albert Bassermann, Herbert Rudley, Oscar Levant, Rosemary De Camp
Drama
DVD 1340
Rhapsodie in Blau

Durch die Anschaffung eines Klaviers will Mutter Gershwin eigentlich nur ein wenig Kultur in ihren Haushalt bringen. Vater Gershwin staunt nicht schlecht, als sein jüngerer Sohn George das per Flaschenzug in den vierten Stock gehievte Instrument ohne eine einzige Klavierstunde schon mit erstaunlichem Geschick beherrscht. Der Junge erhält Unterricht bei dem strengen Lehrer Profossor Frank, der das Talent seines Schützlings erkennt und George zu einem Konzertpianisten ausbilden möchte. Doch George will nicht nur spielen, sein Kopf ist voller Melodien, er will komponieren.
Aber so weit ist George noch nicht. Seinen Lebensunterhalt verdient er in einer Agentur, wo er als Songverkäufer interessierten Kunden langweilige Partituren vorspielen muss. Um die junge Sängerin Julie Adams zu beeindrucken, spielt George seine eigenen Kompositionen und wird wegen Geschäftsschädigung gefeuert. George lässt sich nicht entmutigen und wendet sich an den einflussreichen Musikverleger Dreyfus, der das Talent erkennt und den jungen Komponisten über Nacht zum Shootingstar der New Yorker Musikszene macht.
Von nun an fließt aus Georges Feder ein Hit nach dem anderen. George ist ein gemachter Mann, bleibt aber innerlich rastlos, denn er fühlt sich zu Höherem berufen als zum Komponisten eingängiger Schlager und Musicals. Die Suche nach Lehrern, die ihm noch etwas beibringen können, führt George nach Paris, wo er sich in die amerikanische Malerin Christine Gilbert verliebt, die mit ihm nach Amerika zurückkehrt. Doch sie verlässt ihn bald, weil sie erkennen muss, dass für sie kein Platz neben seiner Musik ist. Von nun an fließt Georges ganze Kraft nur noch in die Musik, bis er, von stechenden Kopfschmerzen gepeinigt, am Klavier zusammenbricht.

„Rhapsodie in Blau” ist eine schwungvolle Künstlerbiografie, die pointiert das jüdische Milieu der Familie Gershwin beobachtet und das Zeitkolorit sehr genau einfängt. Obwohl der Film von der Biografie abweicht und sogar die Figur der Joan Leslie frei erfindet, vermittelt „Rhapsodie in Blau” durch die ausführliche Präsentation der Musik einen intensiven Eindruck vom kreativen Genie George Gershwins (1898 – 1937).

MDR
23.04.2011