88 min
© 2009
Daniel Rohr, Günter Barton, Thorsten Michaelis, Ludwig Blochberger, Johann Hillmann
Doku-Drama
DVD 1727
Der Raketenmann
Wernher von Braun und der Traum vom Mond

Man hat Wernher von Braun mit vielen Superlativen bedacht: „Kolumbus des Weltalls‟, „wichtigster Raketenforscher‟, „Vater des Mondflugs‟. 1969 schlug die historische Stunde des Wernher von Braun: Am 21. Juli um 3.46 Uhr MEZ öffnete sich die Luke der Mondlandefähre „Eagle‟. Wer zu den fast 600 Millionen Menschen zählt, die damals vor den Bildschirmen Zeuge jenes großen Augenblicks wurden, wird auch die legendären Worte des Astronauten Neil Armstrong nicht vergessen haben: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit‟. Edwin Aldrin, der am 21. Juli 1969 (MEZ) als zweiter Mensch den Erdtrabanten betrat, sagt im ZDF Film über den Raketenmann: „Ich glaube, dass es für uns damals keinen Weg zum Mond gegeben hätte ohne seine Leidenschaft und ohne seinen Einsatz‟.
Wernher von Braun zählt zu den Technik-Pionieren, die diesen Höhepunkt menschlicher Schaffenskraft ermöglichten. Das Sprungbrett für den legendären Hopser in die Schwerelosigkeit des Erdtrabanten war die größte Trägerrakete der Geschichte: „seine‟ Saturn V. Er und sein überwiegend deutsches Team hatten wesentlichen Anteil an der Entwicklung. Die erste Mondlandung markierte den Gipfel seiner Karriere – aber auch den Wendepunkt.
Er wollte eigentlich noch höher hinaus, zum Mars. Aber nach Apollo 11 war die Luft erst mal raus, auf die Weltraumeuphorie folgte Ernüchterung. Man hatte es den Sowjets zeigen wollen, die zunächst die Nase vorn hatten beim Wettlauf ins All. Mit der Mondlandung hatte das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" seine Überlegenheit eindrucksvoll belegt. Aber als Anfang der 1970er Jahre andere Themen in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gerieten, wurden die Finanzmittel für die NASA erheblich gekürzt. Der noch immer von großen Visionen getriebene Ingenieur fand sich auf einem Schreibtischposten wieder, 1972 wechselte er zu General Motors. Wenige Jahre später erlag der zeitlos jung anmutende, souverän lächelnde und stets korrekt gekleidete Gentleman, den man auch den "Raumfahrt-Siegfried" nannte, am 16. Juni 1977 im Alter von 65 Jahren einem Krebsleiden.

In einer Kombination aus aufwändigen Spielszenen –
mit Ludwig Blochberger und Daniel Rohr in der Titelrolle –, Interviews von Wegbegleitern, erst jüngst entdeckten Dokumenten und eindrucksvollen Computeranimationen entsteht ein vielschichtiges filmisches Porträt.

ZDF_info
05.01.2014