29 min.
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Doku
DVD 1799
Glamour, Limo, Luftschutzbunker – Die Saalfelder Feengrotten

Die Feengrotten im thüringischen Saalfeld sind nicht nur eine fantastische Tropfsteinwelt, sondern auch ein Besuchermagnet. Vor genau hundert Jahren, im Mai 1914, wurde die Tropfsteinhöhle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Von Anfang an war sie ein Publikumsmagnet. Seitdem haben mehr als 18 Millionen Touristen die Schaugrotten bestaunt. Entdeckt wurde die Tropfsteinhöhle durch einen Zufall. Jahrhundertelang hatten Bergleute im Saalfelder Bergwerk "Jeremias Glück" Alaunschiefer gewonnen, bis die Grube 1860 geschlossen und schließlich fast vergessen wurde. 1910 wagten sich Wissenschaftler auf der Suche nach Heilwasser noch einmal in die alten Stollen vor – und stießen auf die Tropfsteinwelt. Drei Jahre später fanden sie den Märchendom, der den Anstoß gab, das Bergwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter dem Namen "Die Feengrotten" eröffnete der Unternehmer Adolf Mützelburg zu Pfingsten 1914 das Bergwerk für Besucher, die sich nun an den farbenfrohen Tropfsteinen erfreuen konnten.
Im Zweiten Weltkrieg wurde es ruhig im Bergwerk. Die Menschen hatten andere Sorgen. Als mit Beginn des letzten Kriegsjahres Bombenangriffe auf die Stadt zunahmen, waren die Feengrotten die letzte Zufluchtsstätte der Saalfelder. In den Gängen und Höhlen harrten die Menschen aus, auch noch nach dem letzten Bombardement am 9. April 1945.
Auch in der DDR gehörte die Grotte mit dem legendären Märchendom zu den beliebtesten Ausflugszielen. Ob als Klassenfahrt, Brigadeausflug oder FDGB-Urlaub – bis heute gehört der Ausflug in die Feengrotten zu den Ferienerinnerungen unzähliger Ostdeutscher.

MDR
07.05.2014