29 min
© 2016
.
Natur
BD 1969
Im Karwendel
Der große Ahornboden und die Engalm

Der "Große Ahornboden" ist eine Attraktion im landschaftlich ohnehin sehr reizvollen Karwendelgebirge. Felsriesen säumen diesen Almboden, in dem das malerisch gelegene Almdorf liegt, das als "die Eng" bekannt ist. Einige hundert Meter oberhalb der Eng liegt die Ladizalm, wo den Sommer über das Jungvieh der Engbauern weidet. In dieser Dokumentation von Gabriele Dinsenbacher führt Daniel, der Jungviehhirte der Engbauern durch diese Landschaft. Anfang April geht Daniel auf Skiern durch den immer noch tief verschneiten Ahornboden zum Almdorf, um nachzuschauen, welche Schäden der Winter hinterlassen hat. Im Mai kommt er als einer der Ersten in die Eng, um kilometerlang Zäune für das Vieh zu setzen, um Brunnentröge aufzustellen und Stege über den Rissbach zu bauen. Die Ahornbäume haben zarte Blattknospen, Aurikel und Schlüsselblumen blühen auf den Wiesen und entlang der Bäche, während auf den Bergen ringsum noch Schnee liegt. Im Juni wird das Vieh vom Inntal heraufgebracht, die Bauern und Melker aus dem Inntal ziehen für drei Monate in die Eng. Daniel bleibt mit seiner Herde nur für kurze Zeit im Weidegrund des Großen Ahornboden. Dann zieht er weiter, hinauf auf die Ladizalm, die vor der traumhaften Kulisse der Lalidererwände liegt. Mitte September kommt Daniel mit dem Jungvieh wieder von der Ladizalm herunter in die Eng. Das Vieh muss in einem Zweitagesmarsch auf spektakulären Wegen über das Lamsenjoch hinunter ins Inntal geführt werden. Nachdem das Almdorf verlassen ist, beginnt sich im Großen Ahornboden das Laub der Ahornbäume zu färben, der Höhepunkt der Jahreszeiten ist erreicht! Für ein halbes Jahr lang kehrt wieder Stille ein im Großen Ahornboden.

BR
10.02.2016