80, 77, 78 min
© 1966
Horst Tappert, Hans Cossy, Günther Neutze, Karl-Heinz Hess, Hans Reiser, Rolf Nagel, Wolfgang Weiser, Harry Engel, Paul Edwin Roth, Kai Fischer, Grit Boettcher, Siegfried Lowitz
Krimi
DVD 111
Großbritannien im Jahr 1963: Jeden Abend um 18.50 Uhr verläßt der Postzug Ihrer Majestät der Königin den Bahnhof von Glasgow, um am nächsten Morgen pünktlich um 3.41 Uhr in London einzutreffen. Am Morgen des 8. August erreicht der Zug jedoch nicht sein Ziel: Kurz vor London startet eine Bande ihren Überfall und erleichtert die Waggons um 2,6 Millionen Pfund Sterling. Von den Tätern fehlt jede Spur. Diese Ereignisse, die im Hochsommer des Jahres 1963 großes Aufsehen erregten, bilden die Grundlage des dreiteiligen Fernsehfilms, den Henry Kolarz 1966 für den NDR schrieb. Das Stück lehnt sich eng an die Originalvorgänge an, wie sie sich aus den Recherchen der Polizei und dem Prozessverlauf ergaben. Die Regie hatte ursprünglich John Olden. Nach dessen plötzlichem Tod wurde die Inszenierung von Claus Peter Witt zu Ende geführt. Alle Hauptdarsteller sind Deutsche; ihre Rollennamen stimmen nicht mit den Namen der tatsächlichen Täter überein.

In Teil 1 steht die Planung des Supercoups im Mittelpunkt. Michael Donegan (Horst Tappert) erweist sich dabei als geschickter Stratege, der stets kühlen Kopf behält…

Teil 2
Endlich ist der große Moment gekommen. Michael Donegan (Horst Tappert) hat seine handverlesenen Komplizen genauestens instruiert, und folgerichtig klappt der Überfall auf den Postzug wie am Schnürchen. Doch nach dem Coup, der umgerechnet 29,5 Millionen Mark einbringt, treten erste Reibereien unter den Räubern auf…
Der dreiteilige TV-Krimi fegte 1966 Deutschlands Straßen leer und machte „Gentleman” Horst Tappert zum Superstar.

Teil 3
Nicht lange nachdem Donegan und seine Bande mehr als 2,6 Millionen Pfund erbeutet haben, sitzt ihnen Scotland Yard im Nacken. Bald hocken einige der Posträuber hinter Gittern…
Der wahre Kopf der Bande, Ronald Biggs, kehrte jüngst freiwillig nach England zurück obwohl ihm eine lange Haftstrafe droht.

Da der NDR keine eigene Drehgenehmigung für England erhalten hatte, wurden nur wenige Szenen mit versteckter Kamera (!) in London gedreht. Ansonsten wurde in Deutschland gefilmt, die Bahnszenen wurden mit einer Deutschen Lokomotive (V200) in der Nähe des Ortes Moringen bei Northeim in Südniedersachsen gedreht. Für Großbritannien wurde eine eigene, britische Filmcrew engagiert, die laut späteren Erinnerungen von Horst Tappert nur sehr minderwertige Qualität produzierte. Ihr Material wurde kaum verwendet. Als Vorlage für die DVDs wurden die Magnetbänder der Fernsehausstrahlung verwendet, inklusive der darauf aufgezeichneten Filmfehler, so im dritten Teil mit genau demselben Tonfehler beim Gespräch zweier Polizisten nach der Entdeckung von Michael Donegan, der schon in der Fernsehausstrahlung zu hören war. Die Originalfilmrollen wurden in den 1980er-Jahren vernichtet, da man damals irrtümlich der Ansicht war, dass die Videokopien auf 1-Zoll-MAZ ausreichend seien. Das 1-Zoll-MAZ-Material – auf der sich die einzige Filmkopie befindet – ist allerdings durch Materialalterung fehlerhaft und wurde Anfang der 1990er auf Beta SP umkopiert, was auf den DVDs eindeutig zu sehen ist. Bei der ersten Auflage der DVD wurde auf eine Restaurierung verzichtet, bei der aktuellen zweiten Auflage wurden Filmrisse, Schrammen und MAZ-Fehler retuschiert, was allerdings die unbefriedigende alte Filmabtastung nicht wesentlich verbessert. (Quellen: Wikipedia, NDR, www.trainrobbery.de)

NDR
24.-26.12.2003