30 min
© 2002
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Doku
Das Gebiet am Rio Marmoré und Rio Madeira hatte einmal den Ruf, das unwirtlichste der Welt zu sein. Im Zuge des Kautschuk-Booms siedelten sich dann immer mehr Weiße in dieser Gegend an und suchten im Gummihandel ihr Glück.
Die amerikanische Gesellschaft May, Jeckyll & Randolph planten 1907 eine 364 km lange Eisenbahnstrecke vom Rio Madeira bis zur bolivianischen Grenzstadt Riberalta. Fünfzehn Jahre später war die Strecke fertiggestellt. Allerdings mussten dafür über 6.000 Arbeiter ihr Leben lassen: Sie starben an Gelbfieber, Malaria oder ertranken beim Brückenbau in den Stromschnellen des Flusses. Deshalb auch der Name: Die Todesbahn.
Gerade zu dem Zeitpunkt, als das ehrgeizige Eisenbahnprojekt fertig gestellt war, brach der Kautschuk-Markt zusammen. Heute ist der Bahnverkehr längst eingestellt. Lediglich auf einem 25 km langen Reststück können sich Touristen in die alten Dampflokzeiten zurückversetzen lassen.